Tiefenellern

Reservistenkameradschaft Tiefenellern

Die RK Tiefenellern zählt zu den erfolgreichsten des Landkreises Bamberg.

Chronik

Chronik

Aus der Festschrift zum 25-jährigen Bestehen im Jahre 2000

Auf Anregung des damaligen Organisationsleiters des Reservistenverbandes, Fritz Geuß, und des Feldwebels für Reservisten, Alfred Dorsch, wurde im März 1975 in der Gastwirtschaft Hönig die Reservistenkameradschaft Tiefenellern gegründet.
Die Gründungsmitglieder aus Tiefenellern waren:
Nikolaus Braun, Alfred Dillig, Georg Dippold, Helmut Hoh, Helmut Kummer, Michael Kummer, Michael Reh, Franz Stadter und Friedrich Stumpf.
Aber auch Kameraden aus Herzogenreuth waren von Anfang an dabei:
Peter Grasser, Georg Loch, Georg Möhrlein, Nikolaus Möhrlein und Josef Schmitt.

Die Mitglieder sind größtenteils gediente Soldaten der Teilstreitkräfte Heer, Luftwaffe und Marine, jedoch haben auch fördernde Mitglieder (=Ungediente) ihren festen Platz in der Kameradschaft.

Kurze Zeit nach der Gründung wurde eine offizielle Partnerschaft mit der C-Company der US Infantry Battalion 1/54 geschlossen. Diese Partnerschaft wurde von beiden Seiten mit viel Leben erfüllt. Mehrfach besuchten die Reservisten ihre Partnerkompanie auf den Truppenübungsplätzen Wildflecken und Grafenwöhr, um an Gefechtsschießen teilzunehmen. Neben einer Vielzahl gemeinsamer militärischer Veranstaltungen wurden auch die persönlichen und familiären Kontakte gepflegt. Viele Male verbrachten alleinstehende Soldaten der C-Company das Weihnachtsfest in Reservistenfamilien und durch Picknicks, Football- und Fußballspiele kam man einander näher. Leider wurde durch die Auflösung des Battalions 1/54 am Ende des Golfkrieges ein langjähriges Kapitel deutsch-amerikanischer Freundschaft beendet.
Sehr intensiv gestalteten sich auch die Verbindungen zur 5. Kompanie des Panzeraufklärungsbataillons 12 aus Ebern, denn RK-Mitglieder übernahmen jahrelang bei freilaufenden Übungen die Feinddarstellung für die 5./12. In besonderer Erinnerung bleiben davon die erlebnisreiche Hubschrauberübung im Juni 1986, das gefechtsmäßige Übersetzen über den Main bei Viereth im Juli 1987 und die fordernde Häuserkampfübung in Bonnland (Hammelburg) im Oktober 1988.
Doch auch die hervorragende Zusammenarbeit mit der aktiven Truppe endete mit der Auflösung der 5./12 im Jahre 1990.

Von 1985 bis 1997 nahmen jährlich RK Mannschaften am internationalen Militärwettkampf in Bischofszell (Schweiz) teil. Bei diesem Wettbewerb traten jeweils ca. 150 Mannschaften aus dem gesamten NATO-Bereich und der Schweiz und Österreich an. Unsere Männer konnten sich in diesem hochkarätigen Starterfeld stets eine Platzierung im vorderen Drittel sichern.
Dreimal qualifizierten sich RK Mannschaften für den militärischen Landeswettkampf und errangen dabei 1985 den dritten Platz, 1987 den 12. Platz und 1993 den achten Platz auf bayerischer Ebene.
Im September 1994 beteiligten sich zwei RK-Vertreter am Bundeswettkampf in Lingen/Ems. Oberstleutnant d. R. Helmut Kummer erreichte in der Klasse der Bataillonskammandeure Platz 3 und Oberleutnant d. R. Jürgen Männlein in der Klasse der Zugführer Platz 4!
Die schrecklichen Ereignisse des I. Weltkrieges konnte sich die RK im Mai 1985 bei einem mehrtägigen Besuch des Kampfgeländes von Verdun (Frankreich) vor Augen führen. Besonders die Besichtigung der Festung Douaumont, des Museums von Fleury sowie des erschütternden Gebeinhauses inmitten riesiger Gräberfelder vermittelte einen nachhaltigen Eindruck der Kriegsgräuel.
Eine große Herausforderung stellte die Ausrichtung des Bezirkswettkampfes im Juli 1995 dar. Diese Großveranstaltung mit zehn anspruchsvollen Stationen wurde von der Kameradschaft selbstständig ohne Unterstützung durch aktives Personal bewältigt. Dafür sprach der damalige Kommandeur im Verteidigungsbezirk 67, Herr Oberst Axel Teichmann, der RK ein besonderes Lob aus. Die Gefallenenehrung und den Festgottesdienst zelebrierte, wie auch schon beim 10- und 15-jährigen Gründungsfest, Herr Studiendirektor Bruno Köhler.
Der zum 10-jährigen Bestehen ins Leben gerufene Oberfränkische Waffenlauf erfreut sich inzwischen größter Beliebtheit; etwa 30 Mannschaften aus ganz Oberfranken gehen alljährlich an den Start.
Ebenso hat sich der 1994 eingeführte Nachtorientierungsmarsch Ende Dezember zu einem viel besuchten Wettkampf entwickelt, zu dem jedesmal mehr als 20 Mannschaften antreten.
Daneben beteiligen sich dir RK Mitglieder natürlich bei allen militärischen Vorhaben auf Kreis- und Bezirksebene, so z.B. an militärsportlichen Wettkämpfen, an Waffenausbildungen oder an Schul- und Gefechtsschießen.
Die Gestellung von uniformierten Ehrenabordnungen zu den Feierlichkeiten des Volkstrauertages in Litzendorf, Tiefenpölz und Steinfeld gehört ebenfalls seit vielen Jahren zu einer unserer selstverständlichen Aufgaben.
Die militärische Komponente ist aber nur ein Teil der Aufgaben von Reservisten. Auch die verteidigungspolitische Öffentlichkeitsarbeit gehört dazu. Fachkundige Vorträge zu aktuellen militärischen Themen innerhalb der Kameradschaft erweitern den Horizont ebenso wie der Besuch von Kreis- und Bezirksseminaren. Besonders erwähnenswert erscheint in diesem Zusammenhang das Referat von Brigardegeneral Hans Georg Dora, der im Mai 1998 in Litzendorf über gegenwärtige Probleme der Luftwaffe informierte.
Eine wichtige Rolle im Vereinsleben spielt der Schießsport. So wird regelmäßig im Schießstand Kunigundenruh Kleinkaliber geschossen und auch das Training mit Großkaliberwaffen entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen führt zu guten Erfolgen bei Wettkämpfen.
Im Winterhalbjahr wird Hallenfußball gespielt, im Sommerhalbjahr steht die Vorbereitung auf den Sportabzeichenwettbewerb im Vordergrund.
Selbstverständlich ist die RK auch bei Vereinsfesten und sonstigen Feierlichkeiten der Großgemeinde und in der weiteren Umgebung vertreten, wie z.B. die Teilnahme an vielen Festzügen beweist. Das von den Reservisten alljährlich organisierte Johannisfeuer oder die Schafkopfturniere kommen in der Öffentlichkeit gut an.
Die Reservistenkameradschaft Tiefenellern, inzwischen auf 125 Mitglieder angewachsen, wird sich auch in Zukunft ihrem Auftrag, nämlich der militärischen Förderung ihrer Mitglieder sowie der verteidigungspolitischen Öffentlichkeitsarbeit, verpflichtet fühlen und weiter aktiv für unser Gemeinwesen tätig sein.